„Ich wusste nicht, dass Sie...“
Ich sah in ihre Augen. Sie waren blaugrün. Wie Bergseen, denen man von weitem ansieht, dass sie zu kalt sind, um darin zu schwimmen. Ich verstummte mitten im Satz.
„Natürlich wussten Sie das nicht, aber das beantwortet meine Frage nicht. Andererseits ist die Antwort nicht zu übersehen.“
Mir wurde auf einmal tierisch heiß. Es fühlte sich an, als würden sämtliche Schweißporen meines Körpers auf Hochtouren arbeiten. Meine Ohren glühten. Irgendwie musste ich aus der Situation wieder herauskommen.
Also entschuldigte ich mich erst mal in aller Form und bot als Wiedergutmachung an, die nötige Reparatur am Kopierer kostenlos durchzuführen.
„Das wäre wohl das mindeste, aber ich weiß nicht, ob das reichen wird...“ sagte sie. „Wo steht denn das gute Stück?“ fragte ich.
„Der Kopierer steht im Büro vom Chef, gleich nebenan.“ Bekam ich zur Antwort, wobei das Wort „Kopierer“ extra betont wurde.
Ihre Stimme klang eigenartig, so frei von jedem Vorwurf. So, als könnte ich überhaupt nichts für die Situation, was zwar irgendwie den Tatsachen, jedoch überhaupt nicht meinem Gefühl entsprach.
„Sie werden verstehen, dass ich bei der Reparatur dabei sein muss. Betriebsgeheimnisse und so, Sie wissen schon.“ Sie klappte ihren Computer zusammen und nahm ihn vom Schreibtisch.
Also machten wir uns auf in den Nachbarraum, und das Mädel setzte sich auf den Chefsessel, klappte ihr iBook wieder auf und begann, irgendwelche Entwürfe zu bearbeiten..
Ich machte erst mal ein paar Testkopien, und der Fehler war recht schnell eingekreist.
Routiniert baute ich die unteren Gehäuseteile ab, bis ich an einem Punkt angelangt war, wo ich eine dritte Hand gebrauchen konnte.
„Könnten Sie mir mal kurz zur Hand gehen?“ fragte ich.
Keine Reaktion.
„Sie würden die Zeit hier wirklich verkürzen, wenn sie mal kurz das Teil hier festhalten könnten.“ Ich deutete mit dem Finger auf eine Transportwalze und drehte mich um.
Mein Atem blieb stehen.
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