Katharyna brach früh am nächsten Morgen auf und ritt noch vor der Mittagsstunde zum Tor der Stadt heraus. Ihr Vater hatte sie auf eine geheime Mission zu König Merik geschickt, um diesem eine Botschaft zu überbringen und auf Antwort zu warten. Ihr Vater ersehnte sich, daß Merik ein Bündnis mit ihm eingehen würde. Dies würde die Macht ihres Vaters deutlich stärken, da die Armeen Meriks gefürchtet und er selbst loyal zu seinen Verbündeten war. Niemand außer ihr hatte ihr Vater diese Mission anvertraut und er hatte ihr auch keine Wachen mitgegeben, damit sie heimlich und unerkannt reisen konnte. So verließ sie die Stadt ohne Geleit und unter einem schweren Mantel mit großer Kapuze verborgen. Sie ritt schnell, bis sie etwa drei Stunden unterwegs war. Dann gönnte sie sich selbst und ihrem Pferd an einem kleinen Bach eine Pause. Sie aß eine Kleinigkeit und ließ das Pferd trinken. Das Tier hieß Kurot und war ein riesiger, schwarzer Hengst. Nach einer Weile brach Katharyna wieder auf und ritt, bis es langsam abend wurde. Wenn ihre Kenntnis der Wege im Reich ihres Vaters nicht im Stich ließen, mußte sie bald in ein kleines Dorf kommen, in dem sie übernachten wollte. Nur noch ein kleiner Wald lag zwischen ihr und einer recht bequemen Bett |