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Mittelalter | adric | 10

 

Hinter einem grasigen Hügel in der Ferne, tauchte eine einsame Mühle auf. jenseits der Mühle lagen einige grüne Felder.
"Dies muss eine der Mühlen sein, von denen mir mein Vater erzählt hat" sagt Katharina, wobei sie vor Freude fast jauchzt.
"Sie sind der entlegenste Teil des Gutes, aber dennoch wichtig, weil sie gleichzeitig als Leuchtfeuertürme dienen um die Dörfer zwischen den Mühlen und der Rabenburg im Falle eines Angriffes von Banden aus den nahen Wäldern zu warnen." sie erzählte, dass die Mühlen aus Stein gebaut seien und sehr stabil sind, so dass sie fast wie kleine Burgen fungieren.
"Hoffentlich hat der Müller eine Frau oder eine Tochter" seufzte die Grafentochter
"Ich kann es kaum erwarten mich mit eines Weibes Kleid wieder standesgemäß zu gewanden"
Ich blickte auf sie herab, wie neben mir ging, nur mit meinen Stiefeln und meiner langen Jacke bekleidet. Diese ungewohnte Kleidung musste für die, besseres gewohntes, Grafentochter wirklich alles andere als angenehm sein. Trotzdem..
Ich kam nicht umhin zu bemerken, dass die junge Frau mit ihrem zerzausten blonden Haar und und ihren schlanken Beinen, die aus dem unter ihren Knien endenden Saum hervorragten, irgentwie... scharf aussah. Obwohl ich sie nackt gesehen hatte bekam ich ein schlechtes Gewissen, als ich merkte wie sich etwas in meiner Hose regte.
Das Mädchen war vor wenigen Stunden einer brutalen Vergewaltigung entgangen, von Männern, die ihre halbe Famillie ermordet hatten. Sie hatte das erste mal in ihrem jungen Leben Blut vergossen. Sie war für eine Frau ihrer Zeit und ihres Standes unter aller Würde gekleidet. Und Ich war ein Zeitreisender, der erste aller Zeiten soweit ich wusste, ohne Ahnung wie ich hierher gekommen war oder wie ich wieder nach Hause kommen würde. Ich sollte wirklich aufhören mit meinem Schwanz zu denken, wenn ich mich nicht noch weiter in Schwieriglkiten bringen wollte. Mittelalter. Verdammt!!!
Ich dreht halb aus Scham, halb aus Wut meinen Kopf weg, nach links, zu den grünen Wiesen, welche noch nicht als Felder genutzt wurden. zwischen den verstreut dastehenden Fichten und Kastanien grasten nur einige wenige Ziegen.
Katharin schien das wegdrehen meines Kopfes als Reaktion auf ihr Kommentar bezüglich ihrer Kleidung missverstanden zu haben. Schüchtern wandte sie sich an mich
"Vergebt mit Janus, ich wollte euer Gewand das ihr mir gabet nicht missbilligen" entschuldigend.
"Es ist sehr warm und erstaunlich weich"

Kein Wunder schließlich hat meine Mutter es gestern extra mit dem neuesten Weichspüler gesäubert. heimlich natürlich, denn mein Vater gehörte zu der Gruppe von Menschen die fest an den nahenden Zusammenbruch der Zivilisation glaubte und desshalb seine Frau dazu anhielt, sein selbsthergestelltes Waschmittel zu benutzen, sehr zu deren Verdruss. Wenn sie es dann doch tat, beschwerte er sich natürlich darüber dass die Hemden zu dreckig und zu kratzig waren.
Ich wollte gerade Kathrin aus ihrer Entschuldigung mir dieser witzigen Familien Anekdote entlassen, als mir einfiel, dass man soetwas als Zeitreisender im Mittelalter wohl irgentwie schlecht bringen kann.
"Freut mich das es euch wohlanliegt" sagt ich und versuchte ihre mittelalterliche Sprechweise und ihren Dialekt, bzw ihr Mittelalterdeutsch, dass mich irgentwie an meine schwäbische Cousine erinnerte, nachzuahmen
"Es wurde nach der Kunst meines Volkes gewebt und die Schneider meiner Heimat legen großen Wert auf ihre Kunst, ich kaufte es bei einem Krämer namens
Ze-undah und er versicherte mir dass er von bester Quallität sei"

"ihr müsst mir unbedingt von eurer Heimat erzählen" meinte Katharina.
"Wenn mir unser Kaplan von fernen Ländern erzählte mochte ich es immer am meisten. Ihr sagtet doch eure Heimat läge im Westen, ich hörte im Westen lägen nur Britanien und einige eisige Inseln"

Verdammt ich wusste nicht dass die kleine so schlau ist. Ich dachte im Mittelalter würde schon Bielefeld als entferntes und unbekanntes Land durchgehen, dem ich alle meine Merkwürdigen Begleiterscheinungen zuschreiben könnte.
"Ich erzähle euch mit Freuden von meiner Heimat.... aber seht doch nur, wir haben schon fast die Mühle erreicht, lasst uns jetzt nicht trödeln sonst werden wir auf den letzten Schritten noch von den Raubrittern eingeholt."

Ich glaubte nicht wirklich dass die Eulenheimer uns verfolgten. Einer von den dreien war Tod und dem Anführer hatte ich einen Stromschlag verpasst, von dem er noch eine Woche Muskelschmerzen haben würde. Wie gesagt, mein Vater war ein Prepper und stehts darauf vorbereitet sein Haus im Falle eines atomaren Winters gegen Zombies oder kommunistische Invasoren zu verteidigen (wobei er letzteres als die größere Bedrohung für die Menschheit sah).

Doch Katharina schien meine Warnung ernst genommen zu haben und beschleunigte ihren Schritt. Bald kamen wir auf Rufweite an die Mühle heran. Sie war in der Tat recht groß. zwar war ihr Mühlrad nicht größer als man es von Bildern oder historisch erhaltenden Windmühlen kennt, dennoch wirkte der mehrstöckige Steinbau tatsächlich fast festungsartig und ich konnte mir vorstellen wie eine Horde von Räubern es vorzieht eines der nahen Dörfer zu plündern anstatt sich an einer dicken Steinmauern mit engen Fenstern in den unteren Etagen die Zähne auszubeißen.

Als wir bereits den kleinen Hain aus Apfelbäumen erreicht hatten welcher an die Mühle angrenzte, sahen wir...

 

Was sahen Jan und Katharina?

 
 
 

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