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Mittelalter | adric | 9

 

Das Mädchen glaubte Jan offensichtlich, was für eine andere Erklärung gab es denn auch für diesen seltsamen Fremden der sie vor den Feinden ihres Vaters gerettet hatte. Nachdem die beiden kein Anzeichen dafür hörten, dass ihnen jemand gefolgt waren, riet das Mädchen dass sich in aller Form als Katharina von Schwanenstein, Tochter von Graf Schwanstein zu Schwanenstein vorstellte, dass sie in einem Bogen um den fatalen Teich schleichen sollten und zu der Rabenburg zurückkehren sollten, um ihren Vater und Ritter Rabenburg zu warnen, dass die Eulenheimer die Rabenwälder unsicher machten.
"Einer unser Nachbardörfer heißt Rabenwalden" erinnert sich Jan. "Und in der nähe gibt es eine eine Burgruine, in der ich und mein Bruder als Kinder gespielt haben".
Er überlegte weiter
"Ich bin also immer noch am gleichen Ort, aber in einer anderen Zeit"

Schweigsam schlichen die beiden seltsamen Gestalten durch den Wald, immer auf der Acht vor den Geräuschen von Pferden oder Soldaten die nach ihnen suchten.
Schließlich erreichten sie einen kleinen Waldweg, dem sie folgten.
Jan hatte Katharina seine Schuhe gegeben, die ihr zwar nicht passten, aber von ihren zarten Füßen mehr gebraucht wurden als von ihm.
Als der Wald sich zu lichten anfing und allmählich Ackerland wich, meinte die Grafentochter, dass in der nähe eine Mühle liegen müsste, in der sie rasten könnten.
Auf dem Weg durch die Feldlandschaft, erzählte Katharina dem Zeitreisenden, den sie für einen Krieger aus einem fernen Land hielt, von dem traurigen Schicksal ihrer Familie. Wohlweißlich veriet Jan nicht, dass er sie beim badem im Teich beobachtet hatte und so einiges aus ihrem Dialog mit dem Eulenheimer bereits gehört hatte.
Sie erzählte dass die nachbarliche Grafenfamilie, die Eulenheimer zu Burg Eulenheim angefangen hatten sich als Raubritter zu betätigen und fahrende Händler zu plündern, die auf dem Weg zu den Marktstädten der Schwanensteiner Ländereien waren. Als ihr Vater Graf Otto von Schwanenstein anfing die raubenden Soldaten zu jagen, hatte die Familie Eulenheim ihnen die Fede erklärt.
Eines Nachts drangen sie heimlich in die Burg des Grafen Otto ein, indem sie einige Wachen bestachen und metzelten ihre Bewohner nieder.
Der Graf und seine Tochter entkamen durch einen Geheimgang, zusammen mit einigen Treuen Diener, dich der einzige Sohn des Grafen und seine Nichte fielen den grausamen Schwertern von Rodrik Eulenheim und seinen zwei Söhnen Gunther und Augustus zu Opfer.
Innerhalb einer Woche eroberten die Eulenheimer die Ländereien der Schwanenstein. Sie hatten sich mit einigen eidbrecherischen Rittern verbündet und gewannen so einen Großteil der Ländereien kampflos. Am Ende hielt nur einer der Ritter ihres Vaters zu Familie Schwanenstein, und dass war Ritter Rabenburg, auf dessen Festung sie nun seit ihrem sechzehnten Lebensjahr, seit zwei Jahren lebten.
Sie erzählte auch wie sie seitdem unbehelligt auf dem Rittergut lebten, da die Eulenheimer scheinbar kein Interesse an dem Grafen und seiner Tochter zeigten.
Sie war heute wie fast jeden Morgen auf einem Pferd in die Rabenburger Wälder geritten und sei wohl von dem ältesten Sohn des Raubrittergrafen, von Gunther aufgelauert worden, in der Hoffnung den alten Grafen dadurch endgültig zu ruinieren.
"Wenn ihr nicht gewesen währt hätten mich die bösen Gesellen gar übel zugerichtet" schluchzt die Grafentochter.
"Sobald wir heute nachmittag die Festung Rabenburg erreichen, wird meine Vater euch gewiss reichlich belohnen, denn unsere Famillie ist zwar nur noch Herrscher über wenige Wälder und Felder, doch bestimmt nicht arm"
meint sie lächelnd

Jan will gerade etwas erwidern, da sieht er in der Ferne...

 

Was sieht Jan?


          Eine einsame Mühle (Aus Jans Sicht)

 
 
 

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