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Abenteuer vom Mittelalter bis Fantasy | SuendigeLisa | 93

 

Aus der Sicht der triebhaften Michelle:

Die Halle war beeindruckend und groß. Ich lief barfuß über die teuren Teppiche und erschrak als mir mein eigenes Antlitz aus dem Spiegel entgegensah. Das Bettelkleid war ein grauenvoller Fetzen, der meine geschundene Haut nicht verbergen konnte. Meine Arme und mein Gesicht waren übersät von grünlich blauen Flecken. Die Lippen waren trocken und an mehreren Stellen eingerissen. Meine Augen blickten fahl, so fahl und farblos, wie mir mein einst so seidiges dunkles Haar jetzt erschien. Es hing strähnig in mein Gesicht. Ich, die zu einer Herrin geboren war, stand nun gebrochen und von mir selbst angeekelt vor dem Spiegel.

"Was starrt ihr in den Spiegel und haltet Maulaffenpfeil? Seid ihr etwa eitel und haltet euch für wertvoll? Vielleicht sogar für eine Zierde, die den Männern den Kopf verdreht?" Ich erschrak und drehte mich um. Nicht Albertos Brimm hatte zu mir gesprochen. Ein Mann jung an Jahren, imposant herausgeputzt, wie ein eitler Pfau, stolzierte auf mich zu. Ja, nur so konnte man seinen gestelzten Gang bezeichnen. Er stolzierte und betrachtete mich mit hochmütigem Gesichtsausdruck.

Er war kleiner und schmächtiger, doch man konnte anhand seiner Miene nicht verkennen, dass er der Sohn des Hausherrn war. Die boshaften Vogelaugen verengten sich, dann rümpfte er die Nase. "Fort mit euch Lumpenprinzessin. Lasst euch Seife geben, oder besser noch lasst euch mit der Wurzelbürste reinigen, ihr stinkt pestilenzartig!" Mit diesen Worten strafte er mich ab, bevor er mit seinem Pinguinschritten aus dem Haus lief.

Erst als er die Halle verlassen hatte, eilte ein junges Hausmädchen auf mich zu und nahm sich meiner an. Patricia war 18 und hatte ein hübsches Gesicht. Ich musste sofort an meine Zwillinge denken, sie sah den beiden dümmlichen Fickschlitzen ja so ähnlich!

Das junge Frauenzimmer erzählte mir das der Herr, der soeben gegangen war, der Sohn des Hauses war. Stephen war der einzige Sohn des Alten und würde somit einmal alles erben. Ich ließ den Grünschnabel in diesem Glauben und erwähnte mit keiner Silbe, das ich nicht vorhatte arm zu bleiben. Ich folgte Patricia zum Gesindetrakt und sie lief los, um einen Badezuber zu füllen. Sie war leicht zu durchschauen. Ihre Blicke, die zuerst erschraken als sie meine Blessuren sahen und dann, dann konnten ihre Augen sich kaum abwenden und klebten an meiner haarlosen Möse.

Das heiße Wasser umschmeichelte meinen Körper. Michelle Brimm, ich saß mit geschlossenen Augen in meiner neuen Unterkunft und träumte von einer vergoldeten Zukunft. Bald, so schwor ich es mir selbst, bald würde das Brimmsche Vermögen mir gehören und dieser eitle Pfingstochse würde zu meinen Bedingungen tanzen! Vierundzwanzig Lenze war ich inzwischen Alt und ich wusste genau, was ich wollte und das war auf keinen Fall die Armut, die mich noch immer in ihren Armen hielt.

 

Wie wird es fuer Michelle weiter gehen?


          Michelle verfuehrt die blutjunge Patricia

 
 
 

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